Die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg hatte das Land arg geschwächt. Nachdem die Siegermächte des Krieges nun über das Schicksals Deutschlands bestimmten, war eine strahlende Zukunft schwer vorherzusehen. Zumindest die Westmächte erkannten jedoch, dass ein starkes Deutschland für Europa wichtig ist, aber unter strengen Auflagen. Die Grundlagen für einen weiteren Krieg in Europa wurden genommen und Deutschland stand auf dem Prüfstand. Während der Westen des Landes über Jahrzehnte wieder an Ansehen in der Welt gewann und für sich selbst auch die Lehren aus der Regentschaft der Nationalsozialisten ziehen wollte, erging es dem Osten des Landes als DDR nicht so gut. Beide deutschen Staaten unternahmen im 20. Jahrhundert eine vollkommen entgegengesetzte Entwicklung und der Bau der Mauer zeigte endgültig die Schranken innerhalb des heutigen Deutschlands. An einem Dienstag, genauer gesagt dem 9. November 1989, fiel dann die Mauer und aus zwei deutschen Staaten wurde wieder einer, die Bundesrepublik Deutschland, wie wir sie heute kennen.
Anpassungen zwischen Ost und West
Nach dem Fall der Grenzbefestigungsanlagen stand jedoch eine große und wichtige Aufgabe bevor. Das neue Land hatte nun zwei verschiedene Gruppen an Menschen, die über Jahrzehnte hinweg gegensätzlich lebten und diese Lebensweisen mussten nun auf einen Nenner gebracht werden. In den nächsten Jahren wurde vor allem viel Geld in den Osten gesteckt, um verschiedene Aspekte des Ostens wie Infrastruktur auszubauen, wobei auch der Solidaritätszuschlag ins Leben gerufen wurde, der sich heute kaum mehr an Beliebtheit erfreut, aber selbst nach über 30 Jahren Mauerfall immer noch existiert. Gut ein Jahrzehnt nach der Wiedervereinigung gab es für Deutschland, sowie für viele andere Länder in Europa eine Neuheit, die den Kontinent insgesamt aneinanderschweißen sollte: Die Einführung des Euros stand bevor!
Eine Währung für ganz Europa
Der Gedanke hinter dem Euro ist modern und wichtig. Wir erinnern uns alle noch daran, wie es war, wenn man von einem Land in das andere reiste, dort ständig die Währung wechseln musste, natürlich teils unter hohen Gebühren, und stets das Gefühl hatte, man wurde beim Wechseln dennoch abgezockt. Zudem war es schwierig, bei Einkäufen im Ausland den Überblick über die tatsächlichen Preise zu behalten. Durch den Euro sollte dies schließlich alles der Vergangenheit angehören. Europa sollte durch eine Währungsreform geeint werden. Nach dem anfänglichen Trubel und Boom um den Euro erkannten die Menschen aber schnell, dass die Währungsreform auch dazu genutzt wurde, hier und da die Preise im Alltag anzuheben. Schnell wandelte sich das Image der neuen Währung etwas, bis heute hat sich der Euro allerdings stark gefestigt und kaum einer weint der DM noch nach. Tatsächlich wäre ein modernes Europa in der heutigen Zeit ohne eine gemeinsame Währung kaum noch zu erdenken.
Wie eine Währung schon immer der Kern einer Großmacht war
Wir beziehen uns bei dem Begriff Großmacht hier auf Europa und lediglich auf den wirtschaftlichen Faktor, denn natürlich steht jedes Land auf dem europäischen Kontinent für sich selbst. Abgesehen von wenigen Ausnahmen wie die Unterstaaten von Großbritannien beispielsweise. Dennoch tritt Europa im Weltgeschehen mehr oder weniger geschlossen als EU auf. Die Europäische Union ist seit ihrer Gründung stark gewachsen und umfasst derzeit 27 europäische Staaten.
In den letzten Jahren gab es durch den Brexit einen Aussteiger aus diesem Verbund, aber dies hat der Gemeinschaft nicht wirklich Schaden zugefügt, da Großbritannien ohnehin seit jeher Sonderregelungen innehatte. Mit der Einführung des Euros als Gesamtwährung für fast alle EU Staaten schaffte die Gemeinschaft etwas, das jede Großmacht in der Geschichte des Menschen früher oder später versuchte. Von den Römern und selbst Alexander dem Großen, alle wollten für ihre Gebiete eine gemeinsame Währung und wir erkennen in Europa heute, dass dieses System einer kontinentumfassenden Währung tatsächlich eine Vielzahl an Vorteilen mit sich bringt.
Die Zukunft des Kontinents mit Kryptowährungen?
Europa befindet sich stetig in einem Entwicklungsprozess. Heute führen Frankreich und Deutschland die EU weitestgehend an, da es die zwei mächtigsten Länder im Verbund sind. Dies bedeutet aber längst nicht, dass dieser Zustand auf lange Zeit so verbleibt. Wenn die Geschichte der Menschheit eine Sache sehr deutlich gemacht hat, dann ist es die Tatsache, dass nichts für die Ewigkeit ist. Wir wissen an dieser Stelle nicht, wie der europäische Kontinent in 100 Jahren aussehen wird. In einem solchen Zeitraum kann viel geschehen, im Guten wie im Schlechten. Doch beziehen wir uns nun auf die Frage der Währungen.
Wir erlebten vor gut 20 Jahren die Währungsreform durch den Euro. Viele europäische Länder legten ihre altbekannte nationale Währung nieder und führten den Euro ein. In den Jahren danach stiegen immer mehr Länder in dieses gemeinsame Währungssystem ein. Insgesamt muss man erwähnen, dass der Euro eine noch recht junge Währung ist. Dies gilt auch für Kryptowährungen wie den Bitcoin. Doch diese haben sich noch lange nicht so etabliert. Darum stellen wir uns die Frage, wie die Zukunft der Kryptowährungen in Europa aussehen wird.
Können sich Kryptowährungen in Europa durchsetzen?
Realistisch gesehen wird der Euro langfristig das Bezahlsystem Nummer 1 in Europa bleiben, solange es keinen Zusammenbruch der EU geben wird. Die Menschen mögen ihr Bargeld. Es verleiht ihnen ein Gefühl der Sicherheit, Geld im Portemonnaie zu haben. Aber Europa ist wie erwähnt ein Kontinent, der sich stets in der Entwicklung befindet und meist auch offen für Neuheiten ist. Mit El Salvador hat das erste Land auf der Welt den Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel zugelassen und die Welt schaut gebannt darauf, was nun in dem Land geschehen wird. Profitiert es von der Zulassung der Kryptowährung oder schießt sich das mittelamerikanische Land mit dieser Maßnahme ein Eigentor?
Im Grunde genommen können beide Ausführungen zutreffen, jedoch haben bereits internationale Unternehmen angekündigt, dass sie in El Salvador investieren werden, was zunächst ein klarer Vorteil für das Land sein wird. Gelingt eine stabile Etablierung, können auch andere Länder auf die Idee kommen, diesem Beispiel zu folgen und dies könnte auch irgendwann ein europäisches Land tun. Gilt dies auch für Deutschland? Vielleicht! Am heutigen Tage ist es eher unwahrscheinlich, aber immer mehr Menschen in Deutschland nutzen bereits die Kryptowährungen. Deutschland hat in den letzten 150 Jahren eine sehr interessante Wandlung vorgenommen. Heute sind wir eine Wirtschaftsnation mit Ansprüchen, Europa zu stabilisieren und ein gemeinsames Auftreten an den Tag zu legen. Kaum denkbar, dass unser Land vor knapp 30 Jahren noch geteilt war. Umso mehr gilt es, den heutigen Tag der Deutschen Einheit zu feiern und die Tatsache, dass wir bei allen Problemen die natürlich vorhanden sind, heute in einem freien Staat leben.