Kryptowährungen spielen in diesen Tagen eine wichtige Rolle in der Welt der Nachrichten und nun steht der Bitcoin erneut im Mittelpunkt, da der Strategy-CEO Michael Saylor der US-Regierung unter Präsident Donald Trump empfohlen hat, 20 Prozent aller weltweit verfügbaren Coins zu erwerben. Eine wirklich große Nachricht und daher lohnt es sich für uns, die Pläne des CEOs etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und zu erörtern, warum Saylor der US-Regierung nahelegt, so viele Bitcoin zu kaufen sowie was er sich davon erhofft. Kleiner Spoiler für unsere Leser: Es geht darum, die USA zur Bitcoin Nation Nr. 1 zu machen und die Verschuldung des Landes auf einem vollkommen neuen Weg zu bekämpfen.
Wer ist der Strategy-CEO Michael Saylor?
Michael Saylor ist für uns und unsere Leser natürlich kein unbekannter Name, denn der CEO von Strategy ist eine große Persönlichkeit in der Branche und ein bekennender Befürworter von Kryptowährungen wie dem Bitcoin sowie anderen digitalen Coins. Wir möchten dennoch die Eckpunkte zu seiner Person festhalten, um Euch einen guten Überblick zu dieser News verleihen zu können. Michael Saylor wurde am 4. Februar 1965 in Lincoln, Nebraska geboren. Saylor gilt als Mitbegründer und heutiger Leiter von MicroStrategy. Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und Buchautor. Besonders bekannt ist sein Buch mit dem Titel The Mobile Wave: How Mobile Intelligence Will Change Everything, welches im Jahr 2012 auf dem Markt erschien. Wir kennen Saylor jedoch vor allem, da er nicht nur ein wichtiges Gesicht, sondern auch ein aktiver Förderer der Bitcoin Community ist.
Auf der CPAC-Konferenz erklärt Strategy-CEO Michael Saylor den Bitcoin-Hammer!
Die CPAC-Konferenz nutzte Saylor zuletzt, um ordentlich die Werbetrommel für Kryptowährungen zu rühren. Dabei stand der Bitcoin natürlich ganz oben auf der Liste, denn Saylor ist ein großer Fan des Coins und hat selbst massiv in ihn investiert. Auf der Konferenz erklärte Saylor, dass es auf der Welt nur Platz für einen Nationalstaat gebe, welcher 20 Prozent aller Bitcoins besitzt. Er denkt dabei an die USA – wer auch sonst? Die USA sollten seiner Meinung nach 20 Prozent des gesamten Bitcoin Netzwerkes aufkaufen und sich so zur dominierenden Nation im Zusammenhang mit der beliebten Kryptowährung machen.
Die Vereinigten Staaten könnten somit den Platz von El Salvador einnehmen, denn das kleine Land scheint mit seiner Bitcoin Politik zumindest in Teilen gescheitert zu sein. Die USA haben jedoch eine komplett andere wirtschaftliche und finanzielle Grundlage. Sie könnten das Ziel erreichen, die Nr. 1 in Sachen Bitcoin zu werden und sagenhafte 20 Prozent aller Coins zu besitzen. So zumindest die Meinung von Michael Saylor, der sich bei der CPAC-Konferenz dafür aussprach, die Trump-Regierung solle den Schritt wagen, den Bitcoin in den USA großzumachen.
Trump Regierung müsste 397 Milliarden bis 596 Milliarden US-Dollar investieren
Jetzt stellt sich selbstverständlich eine äußerst spannende Frage und die lautet, wie viel US-Dollar müssten die USA investieren, um 20 Prozent aller Bitcoin zu kaufen? Der Bitcoin Kurs ist ständig in Bewegung und daher nehmen wir für die Berechnung mal den ungefähren Kurswert zum Zeitpunkt von Saylors Forderung, diese Investition zu leisten. Der Coin war zu dieser Zeit ungefähr 99.300 US-Dollar wert. Macht man nun fleißig seine Mathe-Aufgabe, kommt man bei diesem Marktpreis vom Bitcoin also auf eine Summe von 397 bis 596 Milliarden US-Dollar, welche die USA investieren müssten, um etwa auf 20 Prozent der Kryptowährung zu kommen. Es wäre der größte Bitcoin Deal aller Zeiten und wir wissen, dass der neue Präsident ein Fan von Big Deals ist. Aber kann sich die USA das wirklich leisten oder kann sie es sich viel eher nicht leisten, die Chance auf 20 Prozent aller Bitcoin entgehen zu lassen?
Die USA sollen anderen Ländern zuvorkommen und Bitcoin Nation Nr. 1 werden
Saylors Vorschlag, 20 Prozent aller Bitcoin zu kaufen, könnte auch geopolitische Gründe haben, denn er fürchtet, dass ein anderer Staat den USA zuvorkommen könnte. Mögliche Kandidaten dafür seien Saudi-Arabien, China oder Russland. Selbst die Europäer nennt Saylor in seiner Aufzählung, wobei dies eher unwahrscheinlich ist, denn bislang macht kein europäischer Staat wirkliche Anstalten, sich in dieser Richtung zu bemühen. Russland dürfte in den kommenden Jahren zunächst eine Wirtschaftserholung vor sich haben, welche nach dem Krieg gegen die Ukraine folgen dürfte. China und Saudi-Arabien wären indes echte Kandidaten auf den großen Bitcoin Coup.
Die US-Staatsverschuldung mit einer Bitcoin Investition bekämpfen
Ein Vermögenswert ohne einen Emittenten – so hat Saylor den Bitcoin beschrieben. Er nennt den digitalen Coin zudem einen Rohstoff. Und er sieht in ihm eine große Chance, die Staatsverschuldung in den USA erfolgreich zu bekämpfen. Der US-Dollar würde seiner Meinung nach gestärkt hervorgehen und mit einer Menge Bitcoin wäre man in der Lage, die enorme Verschuldung der Vereinigten Staaten abzuzahlen. Im Augenblick beträgt die Staatsverschuldung der USA ca. 36,5 Billionen US-Dollar. Der Bitcoin hat zwar einen starken Kurs, aber bei dieser Summe wird gewiss auch Euch schwindelig, denn der Coin müsste bei 4 bis 6 Millionen BTC, die Saylor als Kaufempfehlung angibt, einen Wert von ungefähr 6 bis 9 Millionen US-Dollar pro Stück erreichen. Das ist derzeit auch bei der optimistischsten Bitcoin Prognose eher unwahrscheinlich.
Bis jetzt bleibt die US-Bitcoin Reserve aus, aber …
Um 20 Prozent aller Bitcoin auf der Welt zu besitzen, wäre das Anlegen einer nationalen Reserve sicherlich ein erster guter Schritt. Bislang hat Präsident Trump dieses Wahlversprechen jedoch noch nicht in die Wege geleitet und so wartet die Bitcoin Community weiter auf den Tag, an welchem die digitale Währung diesen bedeutsamen Meilenstein erreicht. Ob Trump sein Wahlversprechen noch einhält, steht erst einmal in den Sternen, denn aktuell scheint ihn das Thema eher weniger zu bewegen. Dies liegt mitunter daran, dass der Präsident seit seiner Amtseinführung im Januar sein Augenmerk eher auf das Ausland richtet als auf die Probleme im eigenen Land.
Trump kümmert sich nach Wahlerfolg um andere US-Anliegen
Kanada soll der 51. US-Bundesstaat werden, Panama setzt er wegen des wichtigen Schiffkanals unter Druck und Grönland von Dänemark abzukaufen, dies wäre doch das Geschäft des Jahrhunderts. Und dann wäre da noch die Umsiedlung von etwa 2 Millionen Palästinensern aus dem Gaza-Streifen. Donald Trump sprach im Wahlkampf stets von America first, doch inzwischen mischt er sich vermehrt in internationale Angelegenheiten ein und die Probleme des eigenen Landes scheinen erst einmal hinten anzustehen.
Zwar geht der US-Präsident einige Herausforderungen wie die illegale Migration wie versprochen an, aber im Bereich Kryptowährungen ist bisher leider noch nicht so viel passiert, wie dies einige Fans aus der Kryptocommunity nach dem Wahlsieg von Trump erwartet hatten. Immer mehr Branchengrößen wie Michael Saylor stellen nun Forderungen und es könnte sein, dass dieser Druck den Präsidenten dazu bewegt, mehr im Bereich Kryptoinvestitionen zu unternehmen.