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Bitcoin als Safe-Haven?
Die letzten Wochen waren spannend. Der Bitcoin legte ein neues Gesicht an den Tag und sorgte erneut für heftige Diskussionen, wobei die Meinungen stark auseinander gingen. Nach wie vor ist der Coin ein Spekulationsobjekt, dennoch könnte er auch zu einem Safe-Haven werden. Einige Anleger scheinen dieses in der Iran-Krise erfolgreich getestet zu haben.
Als die Krise entfachte, zumindest in den Medien, fielen die Aktienkurse. Gold stieg. Das war zu erwarten. Überraschend war jedoch, dass selbst der Bitcoin, nicht einmal zwei Stunden nach dem medialen Schwung mit der Irankeule, nach oben stieg. Es gab sogar Stimmen, selbst aus dem Expertenlager, dass die Kryptowährung das neue virtuelle Gold sein würde. Willy Woo, der Bitcoin-Experte, sah die Krise sogar als großen Betatest, der ziemlich erfolgreich verlief. Ist der Coin nun also tatsächlich auch ein Safe-Haven?
Die Meinungen gehen weit auseinander und vermutlich werden es erst die nächsten Krisen zeigen, ob er sich als sicherer Hafen bewahren kann. Doch es kann durchaus lohnen, dieses Geschehen zu beobachten.
Die Welt wird unruhiger
In den nächsten Jahren wird es eine Vielzahl an Krisen geben. Die meisten passieren zwar nur in den Medien, doch das reicht schon aus, um Unsicherheit bei den Anlegern zu schüren. Viele erinnern sich auch noch an die plötzlichen Kapitalkontrollen in Griechenland. Mehr als 50 Euro gab es pro Tag, nicht mehr an den Automaten. Selbst Kleinanleger haben daraus gelernt und suchen nach Anlagen im Ausland und anderen Safe-Haven-Assets, die sie in Krisen vor solchen Problemen bewahren können. Auch der Gedanke, dass die EU das physische Geld abschaffen könnte, beunruhigt viele. Der Bitcoin wäre dann ein Safe-Haven, der sogar teilweise anonym wäre. Die Meinungen gehen weit auseinander. Einige investieren ihre Bitcoins in Online Casinos, andere spekulieren und wieder andere testen ihn als sicheren Hafen.
Problematisch sind aber die hohen und kaum vorhersagbaren Währungsschwankungen. Gleichzeitig ist das Volumen gering, was den Bitcoin nur als kleine Alternative ermöglicht. Im Umlauf befanden sich Ende Dezember 2019 nur etwa 18,13 Millionen Coins, stellen also nur einen sehr übersichtlichen Markt da.
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Daran ändert auch nichts, dass die Prognosen sagen, dass es bis 2130 etwa 21 Millionen Bitcoins geben könnte. Diese kleine Menge ist gleichzeitig das Problem als Safe-Haven-Asset. Schon geringste Beträge können den Preis bewegen und Manipulationen einfach ermöglichen.
Safe-Haven Assets werden immer beliebter. In den letzten Jahren sahen wir eine Zunahme der weltweiten Kriege, die heute ja nicht mehr auf dem Schlachtfeld stattfinden. Die modernen Kriege werden im Netz geführt oder über Devisen und Zollinstrumente. So wundert es kaum, dass Anleger immer öfters nach Safe Haven Assets suchen. Nicht zu vergessen, die Medien werden in ihrer Berichterstattung aggressiver und subjektiver. Aus einer kleinen Sache wird dort schnell ein große Krise, die sich letztlich auch auf die weltweiten Börsen sofort auswirkt. Der Bitcoin ist dann eine recht einfache Sache, um das Geld binnen weniger Minuten umzuschichten und ist teilweise sogar immer noch anonym. Die Korrelation zu Gold hat sich in den letzten Monaten ebenfalls verschoben. Es lohnt sich also durchaus, die Kryptowährung weiter zu beobachten oder sogar Bitcoin zu kaufen.