Nach Bitcoin ist Ethereum die zweitgrößte Kryptowährung. Während sich die Marktkapitalisierung von Bitcoin auf rund 815 Milliarden US-Dollar beläuft, liegt Ethereum mit rund 366 Milliarden US-Dollar deutlich dahinter. Die drittwichtigste Kryptowährung ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 80 Milliarden US-Dollar Tether, dessen Kursentwicklung an den US-Dollar gekoppelt ist.
Kryptowährungen kaufen und zum Bezahlen einsetzen
Kryptowährungen sind eine beliebte Geldanlage und unterliegen zum Teil starken Kursschwankungen, die es zu einem hochspekulativen, aber ebenso interessanten Anlageobjekt machen. Zusätzlich sind sie aber auch ein Zahlungsmittel und in verschiedenen Bereichen bereits als solches etabliert.
Wer sich fragt, wo man Kryptowährungen kaufen kann, der hat mittlerweile viele verschiedene Optionen. Sowohl über Krypto-Börsen als auch über Broker oder die Investition in Exchange Traded Products (ETPs) lässt sich am Krypto-Hype partizipieren. Wer Kryptowährungen jedoch so kaufen möchte, dass er nicht nur an ihrer Wertsteigerung teilhat, sondern sie auch als Zahlungsmittel einsetzen kann, der kommt um den Kauf der Coins nicht herum, die anschließend in einer eWallet aufbewahrt werden müssen.
Insbesondere mit Bitcoin lassen sich bereits zahlreiche Transaktionen abwickeln, sowohl online als auch offline. Bei einigen Händlern im Netz lässt sich mittlerweile mit Bitcoin bezahlen:
- Microsoft
- Lieferando
- Expedia
- Mozilla
- US-Internethändler Overstock
In Europa und der Welt mit Kryptowährungen bezahlen: Wo ist das möglich?
Auch mit Ethereum kann mittlerweile an vielen Stellen bezahlt werden, allerdings sind es noch eher kleinere Unternehmen, die die Kryptowährung akzeptieren. Dafür ging die Akzeptanz von Ether deutlich schneller als die von Bitcoin, was zum einen daran liegt, dass Bitcoin für alle anderen Kryptowährungen als Vorreiter den Weg geebnet hat. Zum anderen sind es aber die vielfältigen Anwendungsgebiete, die Ethereum auch außerhalb der Zahlungsfunktion so beliebt machen.
In El Salvador ist der Bitcoin seit Sommer 2021 sogar als offizielle Währung anerkannt. Ethereum ist bisher in keinem Land der Welt als offizielles Zahlungsmittel, mit dem sogar Steuergelder bezahlt werden können, akzeptiert. Es gibt jedoch immer mehr Orte in Europa, die Finanztransaktionen mit Blockchain-Währungen ermöglichen, darunter Arnheim in den Niederlanden, was sich zur Krypto-Stadt entwickelt. Auch in Berlin-Kreuzberg gibt es den sogenannten Krypto-Kiez. Dort wurde im Jahr 2014, als der Kurs des Bitcoins bei 570 US-Dollar lag, sogar ein Geldautomat für die Kryptowährung aufgestellt. Mittlerweile existiert dieser nicht mehr, in einigen Geschäften in Berlin kann aber dennoch nach wie vor mit Bitcoin bezahlt werden.
In den USA stehen hunderte Krypto-Geldautomaten, insbesondere an den beiden Küsten und auch in Europa werden es immer mehr.
Bitcoin und Ethereum erlangen stetig mehr Akzeptanz
Einen Ritterschlag gab es für den Bitcoin von der deutschen Bankenaufsicht Bafin. Sie stufte den Bitcoin als ein privates Zahlungsmittel ein, was ihn zwar somit nicht zum gesetzlichen Zahlungsmittel macht, ihn aber immerhin mit Devisen gleichsetzt. Ethereum hat diesen Schritt bisher nicht geschafft, es stehen dafür aber andere Optionen in den Startlöchern. So plant zum Beispiel eine große israelische Bank, bald den Handel mit Bitcoin und Ethereum anzubieten. Sogar die deutschen Sparkassen haben bereits in Erwägung gezogen, dass ihre Kunden über sie Kryptowährungen kaufen können. Davon würde der Markt in Gänze profitieren, schließlich wäre somit wieder ein weiterer Schritt hin zu Etablierung und Akzeptanz geschafft.
Während Bitcoin als Zahlungsmittel immer beliebter wird, etabliert sich Ethereum zunehmend als die technische Basis vieler NFT- und Smart Contract-Projekte. Die Kryptowährung baut ihre Relevanz in diesem digitalen Bereich stark aus, während Bitcoin immer mehr in die reale Welt strebt.
Vorteile in Sachen Umweltfreundlichkeit für Ethereum
Ein entscheidender Unterschied zwischen Bitcoin und Ethereum ist, dass die Ethereum-Blockchain deutlich umweltfreundlicher ist als die des größten Konkurrenten. Beim Mining, also beim Schürfen von Bitcoin, wird aufgrund komplexerer Rechenprozesse viel mehr Strom verbraucht als beim Mining von Ethereum.
In Zeiten von Klimakrise und steigenden Energiepreisen ist dieser Aspekt zunehmend relevanter geworden und die EU-Kommission hatte sogar in Erwägung gezogen, das Mining von Bitcoin zu verbieten, da es zu viel Strom verbraucht. Ethereum hat die deutlich besseren Karten, was an der Art liegt, wie die Coins generiert werden. Für nachhaltig orientierte Anleger könnte diese Kryptowährung daher die sinnvollere Wahl sein.
Die Pionierfunktion des Bitcoins ist unbestritten
Bitcoin und Ethereum machen zusammen rund 60 Prozent der Anteile des gesamten Krypto-Markts aus. Dass Ethereum den Bitcoin in Sachen Marktkapitalisierung überholt, ist derzeit noch nicht zu befürchten. Noch liegt der Anteil von Ethereum nur bei rund 45 Prozent des Marktwertes, den Bitcoin hat. Bitcoin wird in vielen ärmeren Ländern, die sich von der Abhängigkeit vom US-Dollar lösen wollen, als künftiges Zahlungsmittel in Erwägung gezogen. Das ist einer der Gründe, weshalb Bitcoin seine Relevanz in der Welt künftig auch noch weiter ausbauen könnte. Ethereum verortet sich stark im digitalen Bereich und wird insbesondere mit der wachsenden Beliebtheit von NFTs seine Position noch weiter stärken sowie mit dezentralisierten Anwendungen, die in vielerlei Industrien Einsatz finden.
Der Bitcoin wird immer eine Pionierfunktion innehaben, an die Ethereum beim besten Willen so schnell nicht heranreichen wird. Allerdings ist es unbestritten, dass diese beiden Kryptowährungen die wichtigsten auf dem Markt sind und beide in ihren Bereichen Relevanz und Kompetenz haben. Welche letztlich die Nase vorn haben wird, ist ungewiss – allerdings ist es vielleicht auch gar nicht nötig, einen Sieger zu küren, schließlich haben beide ihre Vor- und Nachteile und ihre jeweiligen Verfechter.