Die Uhr tickt und in weniger als einer Woche finden die Wahlen in den USA statt. Ja, wir haben in den letzten Wochen häufiger über den Umstand berichtet, welchen Einfluss Kryptowährungen auf die anstehende US-Wahl haben und umgekehrt. Es ist auch ein wichtiges Thema, denn die USA steht vor einer zukunftsweisenden Wahl. Sah es zu Beginn des Wahlkampfes noch so aus, als spielten Kryptowährungen wie der Bitcoin lediglich eine untergeordnete Rolle im Wahlkampf, so hat sich dieser Aspekt in der Tat maßgeblich verändert, denn inzwischen gibt es verschiedene Umfragen, wonach vor allem junge Wähler in den USA darauf schauen, welcher Präsidentschaftskandidat sich für Kryptos und die digitale Infrastruktur der Coins ausspricht.
Daher wollen wir eine dieser Umfragen etwas genauer anschauen und hierfür beziehen wir uns auf eine HarrisX-Umfrage, welche durch ConsenSys in Auftrag gegeben wurde und einen interessanten Einblick in die Gedankenwelt der jungen Wähler und Kryptobesitzer der USA ermöglichen. Die Informationen aus dieser Umfrage zeigen überraschend ausgeglichene Meinungen, gleichzeitig aber auch, dass beide Präsidentschaftskandidaten hier im Endspurt des Wahlkampfs 2024 noch eine Menge Stimmen holen können.
US-Wahlkampf: 85 Prozent der Kryptowährungsbesitzer erwarten einen stärkeren Fokus auf digitale Währungen
Starke 85 Prozent der befragten Kryptowährungsfans sprechen sich dafür aus, dass sich die beiden aktuellen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris deutlicher pro Kryptowährungen positionieren. Insgesamt wurden in der Umfrage 1.664 registrierte Wähler befragt und diese bestätigten, dass eine Pro-Haltung zu Gunsten von Kryptowährungen wichtig ist, um in ihren Augen eine Wahlentscheidung zu fällen. Ganz besonders interessant in diesem Zusammenhang ist, dass 12 Prozent der befragten Wähler dieser Umfrage sogar parteiübergreifend wählen würden, wenn der andere Kandidat bessere Konditionen für Kryptos in Aussicht stellt.
An dieser Stelle gilt es zu erwähnen, dass dies in den USA ein seltenes Phänomen ist, denn die meisten Wähler bleiben anders als beispielsweise in Deutschland ein Leben lang bei einer bestimmten Partei und entwickeln eine Abneigung gegenüber der Alternative. Da das US-Wahlsystem hauptsächlich aus den beiden großen Parteien Demokraten und Republikanern besteht, wird das System von vielen Beobachtern kritisiert, da eine Demokratie idealerweise eine Vielzahl von Parteien zur Verfügung stellt, welche dann die Chance haben, durch Koalitionen das Interesse derer Wähler in einer Regierung zu vertreten. In den USA läuft die Sache jedoch etwas anders.
Kryptowährungen sind vor allem in den Swing Staates entscheidend
Die sogenannten Swing Staates dürften bei diesen Wahlen im November eine entscheidende Rolle spielen und die Frage vom Einfluss digitaler Vermögenswerte ist inzwischen hoch zu bewerten. Offenbar sind die Wähler in den Swing Staats stark gespalten und das betrifft auch die Thematik der Kryptowährungen. Mittlerweile gelten 7 Bundesstaaten in den USA als Swing Staates 2024 und daher werden beide Kandidaten in den letzten Wochen vor der eigentlichen Wahl den Fokus auf diese Staaten legen. Die anderen Bundesstaaten sind mehr oder weniger zu den Gunsten von einem Kandidaten entschieden.
Laut der von uns behandelten Umfrage, welche durch ConsenSys ausgeführt wurde, wollen 90 Prozent der Kryptowährungsbesitzer ihre Stimme am Wahltag im November abgeben. Viele von ihnen haben ihren Wohnsitz in den 3 Swing Staates Michigan, Wisconsin oder Pennsylvania. Für diese Wähler kommt es darauf an, welcher Präsidentschaftskandidat das größte Wachstum für die Industrie rund um Kryptowährungen verspricht. Bei der HarrisX-Umfrage zeigt sich auch, dass zumindest im Moment mehr Kryptobesitzer an Donald Trump als an Kamala Harris glauben. Das Rennen um die Wählerstimmen ist jedoch äußerst knapp!
Enges Rennen unter den Kryptobefragten
Die HarrisX-Umfrage zeigt, dass 56 Prozent der republikanischen Wähler die Haltung vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump unterstützen und auch bei dessen politischen Meinungen hinter ihm stehen. Bei den demokratischen Wählern sieht die Sache jedoch schon anders aus, denn hier glauben nur 54 Prozent der Wähler an die Positionierung von Kamala Harris in Hinsicht auf Kryptos wie den Bitcoin. Weiter ist das Thema Krypto-Regulierung ein wichtiger Bestandteil des US-Wahlkampfs 2024 geworden und hier glauben nach der Umfrage 35 Prozent an den Ansatz der Republikaner, während 32 Prozent jenen der Demokraten befürworten.
Werden die Millennials und Generation Z zu den Wahlentscheidern und wie stehen sie zu Kryptos?
Junge Wähler fühlen sich oft übergangen, denn ihre Themen sind für die meist älteren Politiker eher selten von Interesse. In den USA ergibt sich jedoch ein spannender Fakt, denn 40 Prozent der Wahlberechtigten dort sind Millennials und Generation Z. Sie gehören also zu einer Generation, welche viele Dinge anders machen möchten – der natürlich Verlauf der Evolution.
Eine große Zahl dieser jungen Wähler in den USA beschäftigt sich immer weniger mit den traditionellen Finanzsystemen und setzt stattdessen auf digitale Währungsangebote wie den Bitcoin oder andere Kryptowährungen. Kein Wunder, dass diese Wähler ein Auge darauf haben, was die Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris zu diesem Thema sagen und versprechen.
Informationen von Coinbase besagen, dass Wähler im Alter zwischen 18 und 34 Jahren Freude an Investitionen in Kryptowährungen haben, denn 25 Prozent davon sollen im Besitz von digitalen Coins sein. Bei älteren Wählergruppen sind es deutlich weniger Prozentpunkte. Die beiden Präsidentschaftskandidaten haben also gerade bei den jüngeren Wählern unter den Kryptofans die Chance, wertvolle Stimmen zu fangen. Immerhin sagten 51 Prozent der jungen Umfrageteilnehmer, dass sie jenen Kandidaten unterstützen würden, welcher digitale Währungen mehr pusht.
US-Wähler wollen Regulierungen wie Verbraucherschutzmaßnahmen im Krypto-Bereich
Es wird sicherlich auch darauf ankommen, welcher der beiden Kandidaten am meisten Versprechungen im Bereich der Verbraucherschutzmaßnahmen machen kann. Denn der Schutz vor Cyberangriffen ist ein bedeutsames Thema geworden. 78 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass ihnen mehr Schutz für Kryptos wichtig ist. 44 Prozent der befragten Wähler gaben bei der Umfrage außerdem an, dass die US-Regierung ihrer Meinung nach zu wenig macht, um die Besitzer von Kryptowährungen zu schützen. Verbesserte Verbraucherschutzmaßnahmen könnten daher der Schlüssel zu den Wählerstimmen unter den Kryptowährungsbesitzern sein.
Kamala Harris und Donald Trump: Wer gewinnt das Vertrauen der Kryptowährungs-Besitzer?
Bis 5. November haben die beiden Präsidentschaftskandidaten noch Zeit, die Wähler in den USA von sich und ihrer Partei zu überzeugen, wobei man sagen muss, dass die US-Wahl wirklich selten durch die eigenen Inhalte entschieden wird, sondern vielmehr dadurch, wer den Gegner am besten nieder reden kann. Vielleicht auch nicht unbedingt der Grundgedanke der Gründerväter der USA, aber die Menschen in den Staaten stehen eben auf Entertainment und das gilt auch für die Wahlen. Dass es auch anders geht, sahen wir übrigens im TV-Duell der beiden Vize Tim Walz (Demokraten) und JD Vance (Republikaner), welche erfrischend respektvoll miteinander umgingen und tatsächlich zu einem großen Teil auf Inhalte gesetzt haben … geht doch!