Der Iran ist ein Land mit einem schlechten Image in der Welt. Angeblich kurz vor der Fertigstellung der Atombome und stetig im Streit mit den USA, wurde das Land 2018 vor Tatsachen gestellt und mit schweren Handelseinschränkungen belegt. Diese haben dafür gesorgt, dass der Iran den Dollar nicht mehr zum Handeln nutzen durfte, was zu starken Problemen im Bereich des internationalen Handels gesorgt hat. Der Iran, sowie die meisten seiner Nachbarstaaten, sind aber auf den Handel angewiesen, da das Land in jener Region der Welt beispielsweise nicht sonderlich fruchtbar ist. Lebensmittel, Medizin und Energie gehören daher zu jenen Produkten, die oft im Ausland eingekauft werden, um die Menschen im Iran damit zu versorgen. Durch die Einschränkungen der USA ergab sich nun aber ein Problem für den Iran und auf irgendeine Weise musste dieses gelöst werden. Der Iran hat nun einen Weg für sich gefunden und hat das zuvor verbotene Minen von Bitcoins wieder erlaubt.
Im Iran darf wieder geschürft werden
Es sind wichtige News für alle Freunde der Kryptowährung. Nachdem zuvor in Südamerika El Salvador den Bitcoin zu einer legalen Staatswährung machte, legt der Iran nach und nutzt die Kryptowährung nun für den internationalen Handel. Dies sind natürlich zwei verschiedene Paar Schuhe, aber sorgt in der Welt des Kryptogeldes für Aufruhr. Das Land erhofft sich durch diese Maßnahme einen Aufschwung der Handelsmöglichkeiten und eventuell auch neue sowie alte Handelspartner. Der Bitcoin stellt für den Iran dabei eine unbelastete Handelsvariante dar. Möglicherweise eröffnet er dem Land auch so manche Türe, welche zuvor verschlossen blieb. Gerade Länder im sogenannten Nahen Osten sind auf den internationalen Handel angewiesen.
Ist dieser ausgesetzt, so leidet in erster Linie die Zivilbevölkerung. Und diese kann am Ende nichts für einen politischen Kurs eines Landes. Ein funktionierender Handel ist für solche Staaten elementar, um das Land am Laufen zu halten. Ein Aussetzen weltweiter Handelsmöglichkeiten kann schlimme Folgen haben. Das beste Beispiel hierfür ist derzeit Afghanistan, ein Land das im Chaos verfällt, da Regierungskonten eingefroren sind, die Menschen kaum mehr Geld von den Banken erhalten und Hunger leiden, da sie keine Arbeit finden. Umso interessanter ist es für den Iran, nun eine Handelsmethode für sich entdeckt zu haben, mit welcher sie die Handelseinschränkungen durch die USA umgehen können.
Freier Handel durch Bitcoins: Aber wie funktioniert es?
Man muss dazu erst einmal wissen, dass das Bitcoin Mining zuletzt im Iran nicht gestattet und teilweise mit hohen Strafen belegt war. Danach war es zunächst einigen Anbietern erlaubt, Mining zu betreiben und nun ist die Legalisierung durch. Aber wie profitiert der Iran davon, dass nun wieder Bitcoins geschürft werden dürfen? Das System dahinter ist ganz einfach und im Grunde erhebt der Iran so etwas wie Mining-Steuern.
Das Land bietet an, den Minern einen Teil des Stroms zu tragen, der massenhaft für das Minen benötigt wird. Dafür müssen die Miner einen gewissen Ertrag des Bitcoin-Minings an das Land abgeben. So gelangt das Land in den Besitz der Kryptowährung und ist in der Lage, mit den erwirtschafteten Bitcoins international Handel zu betreiben. Der Dollar spielt dabei keine Rolle und daher bleiben in diesem Falle die Handelseinschränkungen der USA wirkungslos. Ein durchaus cleverer Schritt des Irans, der zumindest derzeit von Erfolg gekrönt zu sein scheint. Allerdings ist das Minen von Bitcoins im Iran auch nicht problemlos. Es gibt da eine große Hürde, die dafür sorgt, dass eine Menge Geld investiert werden muss, um das Mining auf lange Sicht erträglicher zu gestalten.
Das Problem mit dem Stromnetz im Iran
Der Iran ist bekannt dafür, nicht die beste Infrastruktur zu haben. Es fehlt vielerorts an guten Straßen und natürlich leidet auch die Energieversorgung im Land. Vor allem ländliche Regionen bekommen Energieengpässe zu spüren. Fehlende oder mangelhafte Stromversorgung ist aber enorm schlecht, wenn es um das Thema Bitcoin Mining geht. Dafür wird viel Strom gebraucht und dieser sollte am besten auch noch preiswert sein, um das Geschäft lukrativer zu machen. Auf lange Sicht wird es deswegen sicherlich von Nöten sein, das Stromnetz stabiler aufzubauen und die jeweiligen Mining-Anlagen mit Strom zu versorgen, damit das geschätzte Ziel, der reichhaltige Bitcoinabbau auch so realisiert werden kann, dass der Iran daraus Profit schlägt. Das Mining könnte also letztlich zu einem Ausbau der Infrastruktur führen und dies wäre für das Land auf jeden Fall ein positiver Nebenaspekt. Solche Bauvorhaben sind aber leider mit extrem hohen Kosten verbunden und auch wegen der Handelseinschränkungen ist das Budget des Landes in solchen Angelegenheiten mangelhaft.
Bisher gab es strenge Strafen für unerlaubtes Mining von Bitcoin im Iran, nun scheint in Bezug auf den Bitcoin eine neue Ära zu beginnen. Das Legalisieren des Minings könnte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung des Irans führen und dem Land neue Möglichkeiten bieten. In einigen Jahren könnte also auch die Bevölkerung von dieser neuen Handelsgelegenheit profitieren, indem der Alltag besser wird und mehr Waren aus aller Welt zur Verfügung stehen. Bislang gab es im Iran hohe Strafen für illegale Versuche, Bitcoin zu minen. Da dies nun jedoch legal ist, steht das Land möglicherweise vor einem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung. Wir werden das für Euch beobachten und der Iran wird auf lange Sicht vielleicht ein weiterer Kandidat dafür, die Bitcoins als offizielle Währung anzunehmen.