Finnland befindet sich gerade in einem geschichtsträchtigen Umbruch. Beitritt der NATO, politische Bekennung zum Westen und das deutliche Zeichen gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sorgen dafür, dass Finnland eine neue Rolle in Europa einnehmen wird. Als Teil des Verteidigungsbündnisses NATO erhofft sich das nordeuropäische Land vor allem eine Sache: Sicherheit. Ein wertvolles Gut, welches wir in Europa in diesem Jahr neu zu schätzen lernen mussten. Nun hat Finnland ein weiteres Mal in den Medien auf sich aufmerksam gemacht und es dreht sich dieses Mal um das Thema Kryptowährungen. Finnland möchte insgesamt knapp 2.000 Bitcoins versteigern und ein großer Teil der Erlöse soll als Hilfe an die Ukraine gespendet werden, um den Menschen dort eine Unterstützung zu bieten.
Bitcoins im Wert von mehreren Millionen US-Dollar sollen versteigert werden
Finnland ist nicht unbedingt ein Land, welches sich voll und ganz Kryptowährungen zuwendet. Zwar hat das Land selbst im Moment 1.981 Bitcoins im Besitz, aber diese werden gehütet, denn man hat Angst davor, dass Kryptowährungen im Land zum Zwecke der Geldwäsche eingesetzt werden. Insgesamt verfolgt Finnland den Plan, von seinen 1.981 Bitcoins 1.890 zu versteigern, um damit der Ukraine finanziell unter die Arme zu greifen. Der Erlös dürfte einen Millionen-Betrag im hohen zweistelligen Bereich ausmachen und wäre daher in der Tat eine große finanzielle Spritze für das osteuropäische Land, welches vom Krieg geplagt ist, aber weltweit eine große Solidarität bekommt und dies unter anderem durch den Sieg des Eurovision Song Contest 2022 erfahren hat, bei welchem aus fast allen Ländern 12 Punkte der Public Votes kamen. Dies war ein großer Zuspruch für die Ukraine und ein weiteres Anzeichen für die Solidarität in Europa.
Die finnische Regierung hat nun Coinmotion Oy und Tesseract Group Oy damit beauftragt, die Versteigerung der beschlagnahmten Bitcoins durchzuführen und natürlich wird dabei ein möglichst hoher Erlös angestrebt, da der Großteil des Betrages der Ukraine zugutekommen soll. Die beschlagnahmten Bitcoins, die hier thematisiert werden, stammen übrigens alle von vor dem Jahr 2018.
In der Ukraine sind Kryptowährungen noch vor dem Krieg legalisiert worden
Tatsächlich sind Kryptowährungs-Spenden in der Ukraine herzlich willkommen. Schon vor dem Krieg hat die Ukraine virtuelle Währungen wie den Bitcoin offiziell legalisiert und damit eine Bühne für diese Währungen geschaffen. Entsprechend wäre das Land eine neue Möglichkeit für diese Währungen gewesen, wäre nicht der schreckliche Krieg ausgebrochen. Nun gilt aus Chancen für den Bitcoin und anderen Kryptowährungen eine Hilfe zu machen, um den Menschen in Not zu helfen. Durch den Krieg musste der Staat jedoch ein Verbot von einem Bitcoin-Kauf durch die einheimische Währung Hrywnja verbieten. Damit wollte man erreichen, dass der Geldabfluss aus dem Land durch den Krieg im großen Rahmen verhindert wird. Die Hrywnja ist seit Kriegsbeginn zudem im Wert gefallen, was jedoch durch die Invasions-Vorhaben Russlands leicht zu erklären ist.
Die Ukraine ist auf Spenden angewiesen
Die Ukraine war noch nie das reichste Land der Welt und durch den Zusammenbruch der Wirtschaft und den davongeronnenen Gewinnen durch den Getreidehandel hat das Land weitere wirtschaftliche Schläge hinnehmen müssen. Durch russische Angriffe wurden zudem weite Teile der Infrastruktur, Wirtschaftsanlagen und Lagerhäuser zerstört. Diese Aspekte werden der ukrainischen Wirtschaft dauerhaft zusetzen. Auch aus diesen Gründen ist die Ukraine derzeit auf Spenden aus aller Welt angewiesen, die glücklicherweise auch eingehen. Die meisten Länder haben der Ukraine in den vergangenen Wochen militärische Waffen oder Fiat-Gelder zur Verfügung gestellt, doch mit der Krypto-Versteigerung kommt nun noch eine weitere Unterstützung aus Finnland, die mit Sicherheit sehr gerne angenommen wird, da es sich am Ende um einen hohen Betrag handelt.
Versteigerungen versprechen oftmals mehr Gewinne
Versteigerungen sind immer wieder gut dazu geeignet, Dinge auch über ihrem eigentlichen Wert an den Mann oder die Frau zu bringen. Dies trifft auch auf das Thema Kryptowährungen zu, denn hierfür gibt es bereits ein bekanntes Beispiel. Im letzten Jahr versteigerte das Justizministerium Nordrhein-Westfalen Bitcoins und bekam dafür wesentlich mehr als den eigentlichen Wert, der mit rund 60.000 US-Dollar beziffert wurde. Da Bitcoins im Moment relativ preiswert einzukaufen sind und es sich zudem um einen guten Zweck handelt, dürfte eine ordentliche Summe zu erwarten sein.
Jede Spende hilft der Ukraine
Die Aktion der finnischen Regierung ist sicherlich ein großes Zeichen der Solidarität, aber gleichzeitig bangt das skandinavische Land auch um die eigene Sicherheit, denn Finnland hat ebenfalls eine lange Grenze zu Russland und sieht sich seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine selbst als mögliches nächstes Opfer der Expansionspläne des Nachbarn. Auch deswegen wurden die Bestrebungen zu einem raschen NATO-Beitritt fokussiert. Als NATO-Mitglied dürfte Finnland wesentlich mehr Sicherheit verspüren, auch wenn Sicherheits-Experten davon ausgehen, dass Finnland dadurch vermehrt Opfer russischer Cyber-Angriffe werden könnte. Zumindest militärisch dürfte jedoch eine erhöhte Sicherheit vorhanden sein, denn sollte Russland es wagen, einen NATO-Staat zu attackieren, so würde der Bündnisfall eintreten und alle NATO-Partner müssen zur Hilfe eilen. Hilfe erfährt derzeit auch die Ukraine. Der Großteil der Welt steht hinter der Ukraine und nur wenige Staaten stellen sich an die Seite Russlands oder agieren als neutrale Staaten, um die Entwicklung des Konflikts abzuwarten.
Hat der Bitcoin in der Ukraine nach dem Krieg eine Zukunft?
Menschen auf der gesamten Welt hoffen, dass der Krieg möglichst bald eine friedliche Lösung erfährt. Danach dürften in der Ukraine jede Menge Aufbauarbeiten von Nöten sein. Dies betrifft Faktoren wie die Infrastruktur, Wirtschaft und viele andere Aspekte. Auch der Finanzsektor wird sich über Jahre erholen müssen. Dies wäre eine Chance für Kryptowährungen wie den Bitcoin in der Ukraine Fuß zu fassen. Vor dem Krieg kam es zu einer Legalisierung von Kryptowährungen und so wäre ein Frieden im Land eine große Chance für die virtuellen Währungen, beim Wiederaufbau zu helfen und ein wichtiger Bestandteil des ukrainischen Finanzsektors zu werden. Somit dürfte die Zukunft von Bitcoin und Co. in der Ukraine durchaus gegeben sein, doch zunächst ist es die wichtigste Aufgabe, Frieden zu schaffen und das schnellstmöglich. Im Anschluss sind Gedanken zur Förderung von Kryptowährungen in der Region sinnvoll. Bis dahin sind Aktionen wie die Bitcoin-Versteigerung Finnlands zur Unterstützung der Ukraine ein gutes Beispiel, an welchem sich vielleicht noch andere Länder oder Personen beteiligen werden.