Am vergangenen Sonntag erreichte der Bitcoin sein Tief von 37.000 Dollar, doch inzwischen ist der Wert wieder wohlauf und dieser Umstand ist wohl auch den Sanktionen der Welt gegen das kriegstreibende Russland zu verdanken. Große Sanktionen auch im Finanzsektor gegenüber Russland haben wohl dafür gesorgt, dass sich der Kurs des Bitcoin wieder fangen konnte und sogleich eine Kehrtwende einlegte. Inzwischen ist der Kurs wieder deutlich gestiegen und viele Analysten/innen bemerken, dass diese Kurskorrektur unmittelbar mit den aktuellen Tagesgeschehnissen in Verbindung steht. Während Russland durch die Sanktionen der Welt quasi vom internationalen Geldmarkt abgeschnitten ist und die Nationalwährung, der Rubel, über Nacht groß an Wert verloren hat, vermuten Beobachter/innen indes, dass Russland in der Zukunft vermehrt auf Kryptowährungen setzen muss, um die staatlichen Finanzen zu regeln. Doch auch hier werden bereits Stimmen lauter, dass man selbst im Kryptobereich dafür sorgen muss, dass ein kriegerischer Aggressor wie Russland von Kryptowährungen ausgeschlossen werden sollte.
Sind Kryptowährungen wie Bitcoin in Russland am Ende?
Die vermehrte Verwendung von Kryptowährungen wie dem Bitcoin wäre sicherlich eine Möglichkeit, die verhängten Sanktionen gegenüber Russland zumindest ein wenig auszugleichen. Komplett wird dies auf diese Weise nicht möglich sein. Dafür sind die Sanktionen zu hart. Sie haben dafür gesorgt, dass Russland quasi über Nacht in eine tiefe Wirtschaftskrise gerutscht ist und es ist das Wahlmittel der Welt, um an Russland Vergeltung zu üben. Statt Waffen zu wählen, setzt man auf Wirtschaftssanktionen und schöpft hier allerlei Möglichkeiten aus, um Russland in die Knie zu zwingen. Dies kann jedoch seine Zeit dauern, denn natürlich hat Russland wie jedes andere Land ein paar Milliarden an Reserven, von dem es zehren kann. Doch diese Reserven halten nicht ewig und so muss sich Russland schnell nach Alternativen umsehen. Eine davon ist die Welt der Kryptowährungen. Doch könnte Russland auch im Bereich der Kryptowährungen sanktioniert werden?
Ukrainische Forderungen bezüglich Kryptowährungsausschluss für Russland
Der stellvertretende Premierminister und Minister für digitale Transformation der Ukraine, Mykhailo Fedorov, forderte nun, dass „… alle großen Kryptowährungsbörsen die Wallets russischer Nutzer sperren sollten.“ Es wäre ein großer Schlag, denn mit diesem Mittel wäre es weiterhin möglich, Russland unter Druck zu setzen. Allerdings würde diese Maßnahme erneut sämtliche Russen/innen treffen und wie aus dem Land deutlich zu vernehmen ist, sind längst nicht alle Menschen für diesen Krieg. Tatsächlich wird der Unmut über Putins Aktionen in der Ukraine von Tag zu Tag lauter. Möglicherweise wird er eines Tages laut genug sein, um Putin auch vom Inland aus ins Wanken zu bringen und diesem schrecklichen Krieg und nichts anderes ist der aktuelle Zustand schnellstmöglich zu beenden.
Profitieren Kryptowährungen vom Krieg?
Nicht direkt und so sollte man das auch nicht formulieren. Die Kurssteigung des Bitcoin ist darauf zu führen, dass Russland wirtschaftlich und finanziell sanktioniert wurde. Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten für das Kryptogeld, da dieses nicht unter die Sanktionen fällt. Dies ist der Grund für den Wertanstieg. Es ist also nicht der Krieg direkt, der den Bitcoin nun wertvoller gemacht hat, sondern die Sanktionen, die aus dem Kriegszustand in der Ukraine resultierten. Dennoch ist es selbstverständlich ein trauriger Hintergrund, welcher für den Mehrwert von Bitcoin verantwortlich ist.
Wäre es richtig, Russland von der Nutzung von Kryptowährungen auszuschließen?
Nun, es ist Fakt, dass wir das Jahr 2022 schreiben, und es findet ein Angriffskrieg inmitten von Europa statt. Es ist ein Fall, den wir seit dem Beginn des 2. Weltkrieges nicht mehr auf unserem Kontinent vorfanden und eigentlich auch nie wieder hätten vorfinden dürfen. Doch die Geschichte ist eine Sache, die sich nur zu gerne wiederholt und das meistens auch im negativen Sinne. Genau diesen Umstand sehen wir nun in der Ukraine, wo ein einzelner Mann seine Herrschaftsgelüste ausleben möchte. Jedoch verläuft der Plan nicht so wie erhofft und das könnte am Ende zu noch mehr Leid, Tod und Zerstörung führen. Sanktionen gegen Russland zu verhängen war von der momentan geeinten Weltgemeinschaft der absolut richtige Weg. Wegschauen wäre hier ein moralisches Problem gewesen. Mittlerweile wurden sehr harte Sanktionen gegen Russland ins Leben gerufen und diese beziehen sich nicht nur auf Wirtschaft, Finanzen und Politik. Auch der Sport und der Kultursektor haben reagiert und Russland von verschiedenen Events wie der Fußball Weltmeisterschaft 2022 ausgeschlossen. Nun jedoch zu der Frage, ob es richtig wäre, Russland von der Nutzung der Kryptogelder auszuschließen.
Ein schwieriges Unterfangen Schaut man sich die aktuelle Sachlage neutral und nüchtern an, so wäre dies auf jeden Fall ein richtiger und wichtiger Schritt. Russische Besitzer/innen von Wallets könnten gesperrt werden, aber es würden sich durch so manche Hintertür dennoch Möglichkeiten finden lassen, wie russische Nutzer/innen weiterhin mit Bitcoin und Co. handeln können. Darüber hinaus wäre es durchaus denkbar, dass ein solcher Ausschluss von russischen Wallets auch zu einem Einsturz des Bitcoin führen würden. Noch scheint dieses Thema bei der Politik nicht auf dem Tisch zu liegen, aber die Lage ist derzeit sehr dynamisch und so könnte es durchaus möglich sein, dass russische Wallets bald für einige Zeit der Vergangenheit angehören werden.