In der salvadorianischen Fernsehsendung „Frente a Frente“ hat der Finanzminister des Landes Alejandro Zelaya bekannt gegeben, dass man plane, die Anleihen für den Bitcoin zwischen dem 15. bis 20. März 2022 am wahrscheinlichsten an den Start zu bringen. Man warte den perfekten Zeitpunkt für diesen großen Meilenstein ab. Die Regierung beobachte hierfür den aktuellen Markt und es käme bei dem nächsten Schritt vor allem auf das Timing an. Zelaya macht allerdings klar, dass die Planungen in der Endphase stehen und jederzeit in diesem Monat realisiert werden können. Zelaya ging in der Fernsehsendung auch auf den aktuellen geopolitischen Konflikt in Europa ein. Dieser bereite ihm große Sorgen und man müsse ihn weiter beobachten, um die Entwicklungen dort abzuwarten.
Krieg in der Ukraine wirkt sich auch auf die Kryptowährungen aus
Vor gut 3 Wochen hätte wahrscheinlich niemand damit gerechnet, dass wir uns in Europa einem Angriffskrieg gegenüberstehen, wie er derzeit von Russland aus gegen die Ukraine angestrebt wird. Seit Monaten hatte der russische Präsident Wladimir Putin Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen. Ende Februar erkannte er zwei abtrünnige Provinzen der Ukraine als souveräne Staaten an und begann damit die Einleitung in einen kriegerischen Konflikt. Denn kurz darauf marschierten russische Truppen über die Grenzen der Ukraine und begannen damit, das Land zu erobern. Wir alle sind geschockt aufgrund der Bilder, die wir jeden Tag in den Nachrichten zu sehen bekommen und auch aufgrund des Faktes, dass im Jahre 2022 ein dermaßen großer Krieg mitten auf unserem Kontinent ausbrechen kann. Die Solidarität gegenüber der Ukraine ist auf der gesamten Welt riesig und EU sowie NATO sind zum ersten Mal seit sehr langer Zeit geeint. Niemand macht sich in diesem Punkt etwas vor. Russland hat einen unberechtigten Angriffskrieg gestartet und dabei Leid und Tod über die Ukraine gebracht. Die Folge waren harte Wirtschaftssanktionen von zahlreichen Ländern gegenüber Russland. Diese haben bereits jetzt starke Auswirkungen.
Folgen der Wirtschaftssanktionen für den Finanzsektor
Die Sanktionen haben vor allem in Russland sehr große Folgen. Der Rubel, die Nationalwährung Russlands, ist quasi wertlos geworden. Das Land wurde international sozusagen als kreditunfähig erklärt und zahlreiche Unternehmen haben ihre Geschäfte in Russland ausgesetzt oder komplett beendet. Das Internet wurde vonseiten Russlands zensiert und ausländische Berichterstattung maßgeblich erschwert. Im Grunde genommen wurden die Russen/innen innerhalb weniger Tage 30 Jahre in der Zeit zurückkatapultiert. Aber auch jene Länder, welche die Sanktionen ausgesprochen haben, müssen mit Abschlägen rechnen. Die Inflation wird vermutlich steigen und vor allem in Deutschland merkt man den Krieg finanziell an der Tankstelle und beim diesjährigen Einkauf von Heizöl und Gas. Viele Kryptowährungen wie der Bitcoin hatten aufgrund des unerwarteten Kriegsbeginns einen kleinen Einbruch, der sich aber wieder gefangen hat. Dennoch ist es eine komplett neue Situation wie noch vor 3 Wochen. Die Kryptowährungen müssen zum ersten Mal durch die Konsequenzen eines Krieges und davon bleibt keine Währung unberührt. Das gilt auch für virtuelle Währungen wie den Bitcoin.
Anleihen in El Salvador ab 100 Dollar möglich
Doch kommen wir zurück zum Ausgangsthema. Finanzminister Zelaya hat angekündigt, dass sich alle Bürger/innen des mittelamerikanischen Landes bereits ab 100 Dollar an den Anleihen beteiligen können. Dabei sollen grundlegend sämtliche Finanzmarktvorschriften eingehalten werden. Es gilt auch die Sorgfaltsprüfung und selbstverständlich werden alle Anforderungen an die Kunden/innen-Identität eingehalten, um die Thematik Bitcoin Anleihen in El Salvador so seriös wie möglich durchzuführen.
Seit wann gibt es den Bitcoin in El Salvador als Staatswährung?
Im Juni des Jahres 2021 hatte man in El Salvador angekündigt, dass man den Bitcoin gerne als neues Zahlungsmittel im Land einführen möchte. Die Umsetzung ließ daraufhin nicht lange auf sich warten. Schon ca. 3 Monate später vollführte man diesen Schritt, der international nicht ohne große Kritik blieb. Die Weltbank und die Internationalen Währungsfonds (IWF) kritisierten, dass El Salvador diesen Alleingang machte. Der IWF ging sogar einen Schritt weiter und drohte dem Land, die Kreditwürdigkeit herabzuschrauben, sollte El Salvador den Bitcoin als Zahlungsmittel einführen. Das Land ließ sich allerdings nicht beirren und wagte als erstes Land der Welt, eine Kryptowährung für den Alltag und alle Menschen darin zuzulassen. Seither haben sich große Pläne für das Land entwickelt, aber es gibt auch Verluste zu melden.
El Salvador hat im Moment ca. 20 Millionen Dollar Verluste mit Bitcoins gemacht
Die letzten Wochen waren auch für den Bitcoin nicht einfach. Nachdem die Kryptowährung am Jahresende von 2021 noch einmal richtig gute Zahlen vorweisen konnte, ging das Jahr 2022 aufgrund des Krieges in der Ukraine mit einigen Schwächephasen daher. El Salvador investiert als Land in die Währung und hat in diesem Punkt bereits (ca.) 1.801 BTC erworben. Hierfür wurden ca. 90 Millionen Dollar investiert. Aufgrund der leichten Verluste des Bitcoins sind die gekauften Bitcoins jetzt noch ca. 70 Millionen Dollar wert. Jedoch muss man dazu sagen, dass Verluste bei diesen Geschäften erst dann eine Geltung bekommen, wenn ein Verkauf durchgeführt wird. Offiziell hat El Salvador also keine 20 Millionen Dollar verloren, sondern spekuliert weiterhin, und wenn der Kurs des Bitcoins wieder steigt, können diese Zahlen wiederum komplett bedeutungslos werden. Ohnehin plant der Präsident von El Salvador Nayib Bukele Großes für sein Land und der Bitcoin soll dabei eine bedeutsame Rolle einnehmen.
Dennoch plant El Salvador Großes für die Zukunft und das mit dem Bitcoin Die Planungen an der Bitcoin-City gehen weiter. Hierbei handelt es sich um eine komplette Stadt, die sich rund um die Kryptowährung drehen soll. Die ganze Stadt soll nur aus Bitcoin-Anleihen finanziert werden. Damit aber noch nicht genug, denn es ist geplant, die Stadt lediglich mit Vulkanenergie aufrechtzuerhalten. Ein Projekt, das von großer Bedeutung für die Regierung von El Salvador ist, denn damit könnte man einen weiteren Meilenstein bei den Kryptowährungen setzen. Es wäre die erste Stadt der Menschheitsgeschichte, die aufgrund von Kryptowährungen entstanden ist und mit deren Hilfe existiert. Die Regierung erhofft sich, dass viele internationale Unternehmen dort Niederlassungen schaffen werden und dies ist in der Tat nicht unwahrscheinlich. Denn es gibt in erster Linie eine Besonderheit, welche die Bitcoin-City für Unternehmen aus der gesamten Welt interessant gestalten dürfte und das ist der Fakt, dass in der Stadt keine Steuern anfallen werden.
Die Mehrwertsteuer ist davon zwar ausgenommen, aber ansonsten wird die Bitcoin-City quasi eine steuerfreie Stadt und damit für viele Unternehmen lukrativ. Doch dies ist ein Projekt für die Zukunft und der Start der Bitcoin-Anleihen für Mitte bis Ende März ist nun erst einmal der nächste Schritt von der Regierung El Salvadors, um den Bitcoin im eigenen Land weiter zu stärken.
2 Kommentare