Bitcoin hat Hunger. Sehr großen Hunger und zwar auf Strom, und das nicht zu knapp. Der weltweite Energieverbrauch steigt sowieso schon immer mehr und die vielen verschiedenen Kryptowährungen belasten das Stromnetz noch stärker. Daher verlassen viele neue Kryptowährungen den Weg des Minings und gehen neue Pfade. Manche Währungen gibt es bereits bei Erscheinen in der maximalen Anzahl, andere ersetzen das Mining durch Proof of Stake.
Gerade alte Kryptowährungen wie Bitcoin tun sich da allerdings weit schwerer. Einen großen Wal wie Bitcoin auf ein völlig neues Konzept umzustellen ist wohl unmöglich. Aber der Energiehunger steigt und steigt, also müssen Lösungen her. Noch im Jahr 2019 wurden über 75 % aller Bitcoin in China geschürft, mittlerweile spielt China hier allerdings keine Rolle mehr. Längst werden die meisten Bitcoin in Europa und Amerika gemint. Nun macht vor allem El Salvador, ein kleines Land in Zentralamerika, Schlagzeilen. Anfang Oktober hat das Land es geschafft, 0,00599179 Bitcoin zu schürfen. Nun ja, das ist ja noch nichts Besonderes, allerdings wurden diese Bitcoin mit reiner Vulkanenergie geschürft.
El Salvador versucht seit Juni, die Miner mit billiger Energie aus geothermischen Anlagen zu sich zu locken. Tatsächlich scheint das auch zu gelingen, wie nun die ersten Satoshi beweisen, die mit dieser Art der Energie kostengünstig hergestellt wurden.
Damit trägt El Salvador einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit von Kryptowährungen bei. Wenn das Land es schafft, viele Miner anzulocken und dort große Mining-Farmen anzusiedeln, könnte Bitcoin bald sehr einfach satt werden. Natürlich steigt der Energieverbrauch der Kryptowährungen weiterhin stetig an, aber mit dieser Art von grüner Energie sollte das kein Problem darstellen.
El Salvador auf dem Weg in eine goldene Bitcoin-Zukunft?
El Salvador erhofft sich dadurch allerdings noch mehr. Denn seit dem 7. September ist der Bitcoin ein offizielles Zahlungsmittel im Land. Mit den neuen Maßnahmen will die Regierung auch die Akzeptanz von Bitcoin stärken. Da viele Personen aus El Salvador im Ausland arbeiten, erhofft sich die Regierung durch den Einsatz von digitalen Währungen eine leichtere Durchführung von Überweisungen. Auch die Armen im Land sollen so leichteren Zugang zum Zahlungssystem haben. Die Überweisungen aus dem Ausland machen in El Salvador fast 22 % des BIP aus.
Kritiker sehen die Einführung natürlich als gefährlich an, da der Kurs von Bitcoin starken Schwankungen ausgesetzt ist. Daher führen sie an, dass die armen Personen in El Salvador keinen Vorteil durch Bitcoin haben. Das Mining durch Vulkanenergie ist auf jeden Fall eine sehr interessante Sache und es darf darauf gehofft werden, dass noch weitere Länder nach nachhaltigen Energiequellen für das Schürfen nach Kryptowährungen suchen. Falls dies geschafft ist, wäre eines der großen Gegenargumente der Bitcoin-Kritiker endgültig entkräftet.
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